1Kurzzusammenfassung des LV-Infoabend vom 29. August 2008

(Abarbeitung züchterischer Thematiken nach dem Alphabet)

 

A:

-Bei unserem Hausgeflügel ist die Versorgung mit A-Vitaminen zu sichern, beispielsweise durch eine ausreichende Gabe von Grünfutter. Vitamin A gehört zu den essentiellen Vitaminen, d.h. es ist lebenswichtig für den Organismus.

 

B:

-B-Vitamine sind ebenso essentiell für Lebewesen wie die vorgenanntenA-Vitamine. Sie regeln den Stoffwechsel im Körper.

-Badewasser-> 1 handvoll Jod salz auf 10 Liter Badewasser, verringert den Befall von Federlingen (->Ektoparasiten), behandelt diesen aber nicht. Normales Speisesalz ist in diesem Falle wirkungslos!

 

C:

-Marek’sche Lähmung grasiert in nicht geimpften Beständen. Die Empfehlung geht dahin, seine Küken gegen diese hochgradig infektiöse Geflügelkrankheit impfen zu lassen!

-> Vorsicht bei Zu- oder Verkäufen in geimpfte bzw. nicht geimpfte Bestände. Tiere tragen den Erreger in sich ohne selber zu erkranken, scheiden diesen aber aus!

-Chemotherapeutika: Antibiotika, Kokzidiostatika etc...

->wirkungslos, bei fortgeführter Kalkreichung (Gritsteine, Futterkalk), da die alkalisch wirkenden Mittel durch das in den Futterzusätzen enthaltenden Calcium neutralisiert werden.

Merke: Während der Gabe von Antibiotika im Krankheitsfalle die Kalkgabe auf Null reduzieren, da ansonsten ein Effekt (in dem Fall die Gesundung des Tieres ausbleibt, bzw. Nur verlangst eintritt!)

 

D:

-Nach einer Infektion des Bestandes ist es unabdingbar die gesamten Stallungen gründlichst zu desinfizieren, um ein Rezidiv (Rückfall) zu vermeiden. Krankheitskeime können bei passenden Bedingungen lange überleben, um dann bei passenden Verhältnissen wieder auszubrechen. Hier ist es somit von Nöten ein Desinfektionsmittel zu wählen, was die gesamte Bandbreite an Einzellern (z.B. Kokzidien), Bakterien (z.B. Salmonellen) und Viren (z.B. Adenoviren) abtötet.

-> Venno FF (zu beziehen über die Taubenklinik Essen)

-Bei Durchfall hilft oft schon die Gabe von Humus bzw. humusreicher Erde. Die darin enthaltenden Huminsäuren wirken sich positiv auf die Darmflora unserer Tiere aus und regulieren die Verdauungsstörungen. Die früher oft zu, Einsatz gebrachte Holzkohle ist nicht das Mittel der Wahl, da sie dem Körper sehr viel Wasser und somit auch Nährstoffe entzieht.

 

E:

-Das Vitamin E darf man als kleine “Wunderwaffe” im Kampf gegen Unfruchtbarkeit anführen. Es erhöht die Fruchtbarkeit der Tiere. Bei Gantern, die beispielsweise in der Handschwingenmauser an nachlassender Fruchtbarkeit leiden empfiehlt sich die Gabe von VE.

-Bei Geflügel Eiweißgabe ab der 7 Woche bei 3% Phosphor reduzieren, vor den Ausstellungen die Eiweißgabe erhöhen um die Tiere zum “aufblühen” zu bringen.

 

F:

-Fütterung bei Rassen mit schwarzer Gefiederfarbe und schwarzen Abzeichen: reduzierte Karotingabe

->Bildung von violetten Streifen im Gefieder vorbeugen

-Anders als bei Menschen werden Bitterstoffe von Hühner- und Wasservögeln gerne aufgenommen! Bitterstoffe fördern das Wachstum (Beispiel für bitterstoffhaltiges Grünfutter wäre z.B. die Rauke)

 

G:

Bei Grünfuttergabe sollte darauf geachtet werden, dass in diesem ausreichend Senfölglykoside enthalten sind.

Beispiele hierfür sind:

alle Kohlsorten (nur die grünen Bestandteile)

Kresse (auch die Kapuzinerkresse)

Malven

Sie stärken das Immunsystem und wirken ausgleichend auf den Säure-Basehaushalt.

 

H:

-Haferfütterung wirkt sich positiv auf die Bildung des Lacks aus, ohne die unerwünschte violette Streifenbildung hervorzurufen. Zudem festigt sich die Eischale (ruhig des Öfteren in gekeimter Form reichen) ->Holzasche hat den gleichen Effekt

-Herpesinfektionen sind für den Laien nicht zu erkennen und bei unklarem Krankheitsbild empfiehlt sich die Konsultation eines Tierarztes.

 

I:

-Inzucht ist zur Verkörperung eines Tiertyps nach Standard unerlässlich. Bedingung: Die Ausgangstiere, für eine enge Linienzucht, müssen gesund sein.

-Impfprogramme, die von Seiten der Tiermedizin angeboten werden sollten in Anspruch genommen werden (Salmonellen bei Tauben, Kokzidien bei Küken etc.)

Aktivimpfstoffe sind immer zu bevorzugen!

Einen geeigneten, aktiven Impfstoff gegen die aviäre Geflügelpest des Stammes H5N1 gibt es bislang nicht!

 

J:

-Für die Bildung der Federn ist eine gute Jodversorgung unerlässlich (--->Iod-Kaliumiodid-Lösung bzw. Lugol’sche Lösung)

--->Jungendgefieder beobachten, bei Bedarf handeln!

 

K:

-Wer Kolostrum reicht, sollte dies in nicht gereinigter Form tun. Durch die Reinigungsprozesse verliert die Erstmilch einen Großteil der wirksamen Bestandteile.

-Knoblauch reichlich anbieten ->siehe Vitamin K3

-Vitamin K1 und K2 braucht man seinen Vögeln nicht zuführen. Sie sind in der Lage diese beiden K-Vitamine im Darm selber zu synthetisieren.

-Vitamin K3 kann man auf natürliche Weise seinen Tieren zukommen lassen, nämlich durch die Gabe sämtlicher Lauchgewächse!

 

M:

-Bei kränkelnden Tieren , nach Medikamentengaben, vor und nach Ausstellungen empfiehlt sich die Gabe von Milchpulver (Milchaustauscher) zum stabilisieren der Darmflora.

N:

-Nistmaterialien:

grüner Hollunder

Salbei

Lavendel

Tabak

-nasse Tücher zur Käfigdressur haben sich bewährt: man lege feuchtes Zewa in den Käfig und stelle die Tiere drauf. Sie werden sich von ihrer besten Seite präsentieren und dies auch im Käfig auf der Ausstellung tun, dann allerdings ohne feuchtes Tuch.

 

O:

-Oreganowirkung (Tinktur, Essenz, Öl) nicht überschätzen! Präventiv ja, Kurativ nein!

 

P:

-Probiotikagabe ----->Milchsäurebakterien

Bei Hühnern kann man diese durch die Gabe von Buttermilch ad libitum zuführen.

 

Q:

-Quarantäne bei Zukäufen und nach Ausstellungen unerlässlich.

 

R:

-Die Aufgabe von uns, als Züchtern, ist es vitale, frohwüchsige und unempfindliche Rassen zu züchten.

--------->Resistenzzucht

 

S:

- Stroh (besonders Haferstroh) ist Träger für Adenoviren

-Staub: 2mal jährlich die Stallungen von feinem Staub befreien!

 

T:

Tee:

Ringelblumen

Oregano

Kamille

Greiskraut

 

U:

Ungeziefer (Endo- und Ektoparasiten) ------> Ivamectin (über den Tierarzt erhältlich)

 

V:

Rosten haben sich bei Tauben bewährt, ansonst jährlich den Boden auswechseln und eine Vollüberdachung vermeiden, da sonst die desinfizierende Wirkung der UV-Strahlung entfällt!

 

W:

-Bei älteren Ställen die Thematik der Stauwärme beachten! Kälte schadete unseren Tieren weniger (Verweis auf das rote Kammhuhn und die Felsentaube) als zu viel Wärme!

 

X:

-x-förmige Gebilde am Schlachtkörper unter der Haut -----> Trichomonaden; bröckelig-weiß nach eröffnen

-----> Xantome: gelb, unbedenklich

Z:

-Zuckerfütterung (z.B. Melasse) für Lackbildung, allerdings nur bei bleibendem Gefieder

-Zinkgabe zur Ausbremsung von Krankheiten im Anfangsstadium